Am Montag, den 17. November, machte FORUM vor Ort „Station“ in der alten Schule im Ortsteil Emmericher Eyland. Hubert Hell begrüßte die zahlreich erschienen Bürger und Dirk Altenburg ließ die vergangenen Monate seit der Gründung des FORUMs am 03.Februar, über die erfolgreiche Wahl am 25. Mai, die arbeitsreiche Sommerpause, bis zur Veranstaltung mit dem Stadtsoziologen Hans Hoorn Revue passieren.
Es folgte ein lebhafter Informationsaustausch mit den Erwartungen an die Politik, Anregungen und nicht zuletzt den Wünschen der Bürger vom Emmericher Eyland. Die Bürger sehen ihre Anliegen in den Ortsteilen außerhalb Kalkars nicht ausreichend berücksichtigt. Die Verwaltung kümmert sich primär um den Stadtkern und dort auch oft mit nicht nachvollziehbaren Maßnahmen. Die Poller und die unzureichend Barrierefreiheit auf dem Marktplatz sind ein Dauerthema. So wären Querungen, welche in das Kieselpflaster gefräst und geschliffen werden eine wünschenswerte Alternative zu aufwendigen Neuanlagen. Ebenso bergen die Poller ein ständiges Beschädigungspotential für die Stoßfänger der Autos. Die Autofahrer nutzen die Altkalkarer Straße und die Hanselaer Straße überwiegend zum Durchgangsverkehr. Eine entsprechende Beschränkung oder Änderung in der Verkehrsführung könnte schnell Abhilfe schaffen.
Der Bauhof kann die anfallenden Arbeiten mit den vorhandenen Ressourcen nicht mehr bewältigen. Die Wirtschaftswege sind zum Teil in einem desolaten Zustand. „Das kann die Verwaltung nicht mehr schaffen.“ Die Instandhaltung ist jahrelang sträflich vernachlässigt worden. So wäre es denkbar, einen Teil der Wirtschaftswege ohne Asphaltdecke kostengünstig herzustellen. Möglicherweise auch in Eigenregie durch die Landwirte, die Verwaltung könnte die benötigten Baumaterialien zur Verfügung stellen. Tiefe Löcher in den Kurvenbereichen bergen ein großes Gefahrenpotential. Die Bürger erkennen die Notwendigkeit ihrer Beteiligung an dem Erhalt der Infrastruktur. Es muss miteinander gesprochen werden. Die Verwaltung sollte aktiv auf die Landwirte und Pächter zugehen. Es hilft nicht ein Verkehrszeichen mit einer Tonnagebeschränkung vor einer maroden Brücke aufzustellen, wenn die herkömmlichen landwirtschaftlichen Fahrzeuge das Gewicht leicht überschreiten. Hier muss umgedacht werden. Es stellt sich die Frage, nach welchen Kriterien die Straßen- und Wegekommission ihre Empfehlungen zur Sanierung abgibt.
Im Emmericher Eyland ist seit Jahren der Baumschnitt vernachlässigt worden. Die landwirtschaftlichen Fahrzeuge übernehmen aufgrund ihrer Dimension die Arbeit. „Es sieht manchmal aus, als ob ein Tornado in der Straße gewütet hat, soviel Geäst und Blätter liegen auf der Straße.“ Auf der Kalflackstraße in Höhe der Baggerei ist durch die Manöver der Milchfahrzeuge ein tiefes Loch entstanden. „Wer das nicht kennt, der könnte ein großes Problem haben.“ Das Ehrenmal wird nur unzureichend gepflegt, der Plattenbelag ist nicht mehr verkehrssicher und das Tor ist nicht funktionstüchtig, obwohl im Jahr 2011 eine sachbezogene Spende an die Stadt geleistet wurde. „Der Bürgermeister hat sich groß in der Zeitung vor dem Ehrenmal präsentiert.“ Da ist der Ärger vorprogrammiert. Die Bürger kümmern sich jedoch bereits größtenteils um die Pflege, aber es geht um das Prinzip. Die Kreuzung am Ehrenmal birgt ein hohes Unfallrisiko. „Wenn man etwas erleben will, braucht man nur diese Kreuzung im Auge zu behalten!“ Ein STOP Schild wäre hier angebracht. Zwei Unfälle in der kürzeren Vergangenheit belegen die Forderung.
Weiterhin sind die Bürger über die vergangenen Aktionen des Aeroclubs Wissel mit Bezug auf die Errichtung eines Segelflugplatzes in Bylerward verärgert und auch verunsichert. „Was wird aus der Segelfliegerhalle in Wissel? Wem gehört diese und kann von dem Club Regress gefordert worden? Was ist mit dem Dünengarten?“ Verschwendete Gelder bleiben nachhaltig in Erinnerung, ebenso wie vermeintliche Vereinbarungen hinter dem Rücken der Bürger.
Im Zuge der Straßensanierungsmaßnahme Prostewardsweg in Wissel wurde der Wunsch nach einer Straßenbeleuchtung geäußert. Für Fußgänger und Radfahrer birgt die Straße in den Abend- und Nachtstunden ein erhebliches Gefahrenpotential, zumal der Sportplatz in unmittelbarer Nähe liegt.
Die angespannte Haushaltslage ist unbestritten. Aber weiter so, ist keine Lösung. So könne der Kämmerer eine verständliche Version des Haushaltplans, wie es die Stad Xanten bereits anbietet, herausgeben. „Wir möchten den Haushalt verstehen.“ Die Haushaltssicherung wird ebenso kritisch beäugt. „Warum fragt man nicht in Kranenburg nach, wie man die Finanzen in den Griff bekommt?“ Die Vereine in den Ortsteilen funktionieren. In Wissel ist der Sportplatz gepflegt, in Grieth und Kalkar nicht. Der Bürger ist bereit zu helfen, aber er will von der Verwaltung angesprochen und umworben werden.
Generell wünscht man sich einen direkten Ansprechpartner für Bürgeranliegen in der Verwaltung, der sich auch in den Ortsteilen auskennt. Ein Ausschuss für Bürgerbeteiligung und Gemeinwesen könnte abwechselnd in den Ortsteilen tagen. Das wäre ein großer Schritt in Richtung Bürgernähe.
Dirk Altenburg
Stellv. Vorsitzender FORUM Kalkar