„Finger weg von den Büchereien!“ Über 70.000 Ausleihen pro Jahr sind ein eindeutiges Signal in Richtung der politisch Verantwortlichen. Das ist ein Resümee der FORUM vor Ort-Veranstaltung am 20. Oktober im Dünen-Café in Wissel.
Erneut waren wieder zahlreiche Bürgerinnen und Bürger der Einladung des FORUM Kalkar gefolgt und informierten sich über die aktuellen Sachstände. Die zuweilen „oberflächliche“ Berichterstattung der Presse nahm Dirk Altenburg zum Anlass, die freiwilligen Leistungen vorzustellen, die die Stadt als Zuschüsse an Dritte (z. B. Vereine, Museen) leistet und die dem Sparzwang zum Opfer fallen könnten. Es wurde deutlich, wie unmittelbar die Bürger durch Einsparungen in diesen Bereichen betroffen wären. Und der größte Posten ist die Bücherei, die seitens der Stadt durch die Finanzierung von zwei Halbtagsstellen unterstützt wird. Der Betrieb der Büchereien in Kalkar und in den Stadtteilen Wissel, Grieth, Hönnepel, Niedermörmter und Appeldorn wird jedoch erst durch die engagierte ehrenamtliche Tätigkeit von 53 weiteren Mitarbeitern möglich. Wer mag an der „Kinderstube der Bildung“ Hand anlegen und gerade den jungen „Bücherwürmern“ die Zeiten einschränken, an denen sie sich mit neuem Lesestoff versorgen können? Dirk Altenburg verdeutlichte die Bredouille, in der die lokalpolitischen Vertreter stecken, an weiteren Beispielen. Finanzielle Mehrbelastungen werden daher unumgänglich sein, das wurde allen Anwesenden klar.
Auf der Veranstaltung der Hochschule Rhein-Waal zur Ergebnispräsentation „Starke Dörfer“ Ende September im Gemeindezentrum in Wissel wurde u. a. das Thema „Bürgerbus“ aufgegriffen. Dieses Thema beschäftigt auch das FORUM seit der Gründung Anfang 2014 (vgl. z.B. Wahlprogramm zur Kommunalwahl 2014). Heinz Igel, Vorstandsvorsitzender der Wählergemeinschaft FORUM Kalkar, umriss in groben Zügen die Vorgehensweise zum jüngst gestellten Antrag der Fraktion, das Projekt „Bürgerbus für Kalkar“ in Angriff zu nehmen.
Dirk Altenburg informierte über einen weiteren Ratsantrag des FORUM zur künstlerischen und touristischen Belebung der Stadt Kalkar. Im Rahmen des Projektes „KUSSS“ (Kunst und Schafe / Schwanenhorst / Stadtpark) könnte die Stadt im Bereich der Freiflächen am Schwanenhost und am Stadtpark Ausstellungsflächen zur Präsentation von Kunstwerken zur Verfügung stellen. Der touristische Mehrwert wäre garantiert.
Bürgermeisterin Dr. Britta Schulz erläuterte neben vielen weiteren Fragen auch die aktuelle Situation der Flüchtlinge in Kalkar. Von den insgesamt 332 Asylbewerbern sind 50 in Wissel und Grieth in 11 Wohnungen untergebracht. Die kulturellen Unterschiede sind unübersehbar, aber nicht unüberwindbar. Es ist viel zu tun und das über einen langen Zeitraum.
Der Wisseler See und die Mühlenstraße sind in Wissel ein Dauerthema. Was, wie und besonders wann passiert etwas? Es gibt noch keine Antworten. Ärgerlich ist die ständige Vermüllung des Parkplatzes an der Mühlenstraße. Dieser ist zudem ein beliebter Ort für Schäferstündchen, die Hinterlassenschaften zeugen von „regem Treiben“. Der Zustand der Mühlenstraße ist desolat und die Zahl der Geschwindigkeitsüberschreitungen hoch. Der Hund eines Anliegers wurde durch einen Raser überfahren.
Dringend ist die Aufstellung von Hinweisschildern zur Düne und von Orientierungstafeln entlang des dortigen Wanderweges, insbesondere, da soeben ein sehr interessantes Sonderheft der RP mit dem Titel „meinRHEINLAND Wandern“, erschienen ist. Es wurden schon auswärtige Besucher mit eben diesem Heft in den Dünen gesichtet.
Der rege Austausch fand nach gut zwei Stunden ein Ende. Ein Kommentar freut uns besonders: “Besser als Fernsehen!“
Ihr FORUM Kalkar