Wie kann man auf den Gedanken kommen, den Dominikaner Bongert, selbst nur in Teilbereichen, zu überbauen?
Diese Frage stellten sich die Mitglieder des FORUM KALKAR nach einer Besichtigung des ehemaligen „Baumgartens der Dominikaner“. Der Vorsitzende des Vereins der Freunde Kalkar, Carl Ludwig van Dornick und Vorstandsmitglied Willi Krebbers, der verantwortlich ist für die durchgeführten ökologischen Maßnahmen, nahmen sich am Samstagnachmittag (04.05.2014 ) viel Zeit, um das FORUM KALKAR fachlich fundiert über die geschichtliche und naturkundliche Bedeutung des Dominikaner Bongerts zu informieren.
Das Dominikaner Kloster wurde 1455 errichtet, verfiel dann aber, nachdem die Mönche Kalkar verlassen hatten. Der Baumgarten und der Fischteich sind unverändert erhalten geblieben, ebenso die mittelalterliche Schleusenanlage. Mittlerweile ist durch intensive Arbeit des Vereins der Freunde Kalkars, basierend auf den historischen Vorgaben, ein ökologisch wertvoller Lebensraum für viele Tier-und Pflanzenarten entstanden. Insbesondere der Steinkauz hat sich hier eingenistet. Mit viel Leidenschaft und Engagement wurde die Streuobstwiese kontinuierlich wiederhergestellt. Eine besondere Herausforderung lag in der Bestimmung einer alten Apfelsorte, der Gaesdoncker Renette. Leider ist die Befüllung des Teiches erst nach einer Instandsetzung möglich.
In unmittelbarer Nähe zum historischen Stadtkern und St. Nicolai stellt der Bongert einen kulturellen Wert dar, den die Stadt nutzen muss, verbindet er doch in einzigartiger Weise Geschichte und Ökologie miteinander. Der Garten der Mönche muss ohne jede weitere Einbuße bestehen bleiben; er bereichert jeden Bürger und auch jeden Besucher Kalkars, indem er Erinnerungen an die reiche Klostergeschichte der Stadt und immer noch ungestörte klösterliche Ruhe schenkt.
Ein idyllisches, unberührtes Fleckchen „Ruhe“ mit historischem Wert mitten im Herzen der Stadt. Die dezente Erschließung mit Wegen und Sitzgelegenheiten in Einklang mit der Natur würden dieses Kleinod der Bevölkerung zugänglich machen und das Geschichtsbewusstsein fördern. Die Zukunft Kalkars liegt in seinen kulturellen Werten.